
Konzert Der KHG-Chor sang ein hörbar kriegserschüttertes Mozart-Requiem
TÜBINGEN. Es sind keine guten Zeiten, auch nicht für die Kultur. Vor Corona war das Mozart-Requiem Garant für eine vollbesetzte Stiftskirche. Am Sonntag dürften es rund 250 Zuhörer gewesen sein. Trotz nunmehr aufgehobener Corona-Verordnungen. Ende Januar wäre es wohl ein anderes Konzert gewesen -mit der Hoffnung auf bessere Zeiten. Am Sonntag verbreitete sich die Nachricht über das Massaker in Butscha. Die drei Werke - alles Trauermusiken - bekamen eine kaum auszuhaltende Bitterkeit.

Meister der Wendungen
Eine Entdeckung: Der KHG-Chor erinnerte an Franz Xaver Schnizer.
Von Achim Stricker
Es ist jedes Mal ein kleines Wunder, wenn ein Komponist wieder auftaucht. Wenn eine spätere Epoche ihn wiederentdeckt und überrascht feststellt, dass es sich bei dem Vergessenen um keinen „Kleinmeister zeitverhafteter Gebrauchsmusik“ handelt. Und erschreckt wahrnimmt, dass mitunter sehr zufällige Umstände darüber entscheiden, ob ein bedeutendes Kunstwerk die Nachwelt erreicht – oder nicht.

Kurz vor dem Konzert im Februar waren vier Mitglieder des KHG-Chores zum Studiogespräch bei Micro-Europa Tübingen – dem Tübingen Campusfunk. Es ging um die Freude am Singen, unsere Chorgemeinschaft, um Volkslieder und mehr. Außerdem gibt es einen Klangeindruck von unserem Probenwochende sowie aus dem Konzert des Wintersemesters 2018/19. Aber hört selbst—den Beitrag zum Nachhören gibt es hier.
Der KHG-Chor auf Konzertreise – nach etwa 15 Jahren war es wieder so weit. Vom 31. Oktober bis zum 3. November 2019 waren wir in Belgien unterwegs, wo wir in Louvain-la-Neuve herzlich von der Chorale Universitaire de Louvain empfangen. Auf dem Programm standen eine Stadtbesichtigung in Brüssel mit Besuch des Atomiums und eine Stadtrallye in Louvain. Außerdem gab es ein gemeinsames Konzert unter dem Motto ABC – Allemagne Belgique Chorales.
Schon seit einiger Zeit wird im DLF - Deutschlandfunk der Chor der Woche präsentiert. Eine rund 4minütige Sendeung, in welcher Chöre landauf und landab vorgestellt werden. In der Sendung vom 19.07.2017 wurde nun unser Chor vorgestellt. Wurde auch Zeit, oder? ;-)
"Die Universität Tübingen ist eine der ältesten Hochschulen in Deutschland. 1477 gegründet, wird sie in diesem Jahr 540 Jahre alt. Auch der Chor der Katholischen Hochschulgemeinde hat bereits eine lange Tradition.
Vor über fünfzig Jahren gründete die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) der Universität Tübingen einen Chor - seitdem gehört er zum Tübinger Musikleben. Für die Singgemeinschaft teilt sich das Jahr in ein Winter- und ein Sommersemester...mehr"
Ein neues Lied
Kirchenkonzert Peter Lorenz' Debüt mit dem Katholischen Hochschulchor in der Tübinger Johanneskirche.
Tübingen. Zum Ende des Wintersemesters legte Hartmut Dieter nach 35 Jahren den Taktstock nieder. Als einer der dienstältesten Dirigenten Tübingens hatte er den Chor der Katholischen Hochschulgemeinde über die längste Zeit seines 54-jährigen Bestehens geprägt. Im April übernahm Peter Lorenz die Leitung. Der ehemalige Rottenburger Domkantor trat 2015 auch schon die Nachfolge von Rolf Maier-Karius beim Südwestdeutschen Kammerchor an.
Mit einem anspruchsvollen A-cappella-Programm und einem kunstfertigen Zugriff begeisterte er die gut 150 Zuhörer am Donnerstag in St. Johannes. Lob- und Dankpsalmen aus sechs Jahrhunderten - nicht chronologisch geordnet, sondern kontrast- und beziehungsreich konstelliert, auch derselbe Psalmtext aus unterschiedlichen Zeiten und Klangperspektiven. Darunter die selten zu hörende Motette „Nun danket alle Gott" des Bach-Schwiegersohn Johann Christoph Altnikol.